Diencephalon (Zwischenhirn)

 

 

Das Zwischenhirn besteht aus den drei großen thalamischen Strukturen: Epithalamus, Hypothalamus (Hy) und Thalamus (Th). Die Funktion des Epithalamus ist nicht genau bekannt. Eine seiner Strukturen, die Epiphyse, scheint an der Steuerung biologischer Rhythmen mitzuwirken.

Der Thalamus besteht aus einer Reihe von Kernen. Die Fasern aller sensorischen Systeme - mit Ausnahme des olfaktorischen - zum Beispiel die des visuellen, des auditorischen und des somatosensorischen Systems ziehen auf ihren Weg zum Cortex durch Schaltstationen im Thalamus (= Tor zum Bewußtsein). Außerdem kommunizieren verschiedene Teile des Cortex über Verschaltungen im Thalamus miteinander.

Der Hypothalamus umfasst 22 kleine Nuclei, außerdem Fasersysteme, die ihn durchqueren, sowie die Hypophyse. Der Hypothalamus ist an fast allen Verhaltensaspekten beteiligt, vom Essen, Schlafen, Sexualverhalten und der Temperaturregulation über das emotionale zwischenmenschliche Verhalten bis hin zur hormonellen Steuerung und zu Bewegungen.

 

Funktionalitäten des Diencephalons (Auszug)

 

Hypothalamus (Hy)

 

a)     Im Hypothalamus finden sich diverse Lust- und Unlustzentren;

b)     dem Stammhirn und Rückenmark übergeordnetes Regulationszentrum („Generaldirektor des vegetativen Nervensystems“)

c)      Beteiligung am Zustandekommen der Gefühle bzw. der Emotionalität durch Verknüpfung (Verschaltung) mit dem Thalamus und dem limbischen System

 

Thalamus (Th)

 

d)     Aktivierung des Cortex bei autonomen Alarmreaktionen, um dadurch die Emotion auf den relevanten Reiz zu richten.

e)     Bedeutung für die Sprache, wobei die Art der Einflussnahme noch nicht untersucht ist.

f)        Sitz von neuronalen Verschaltungen und Strukturen für die emotionalen Verhaltensweisen

g)     Informationsfilter, im Th  enden die zum Gehirn führenden primären Sinnesbahnen, die Sinnesleitungen - s.o. -  haben hier ihre 1. Umschaltstelle („Empfangsgebiete“, Felder); Th bildet quasi eine Schranke, er wirkt dadurch als Informationsfilter und ist so an der

h)      Konzentrationsfähigkeit  beteiligt (durch den bewussten Einsatz dieses Filters); dadurch auch eine

i)        Auswahl- Integrationszentrale der verschiedenen Sinnesgebiete

j)        Bewertung der einströmenden Außen- und Inneninformationen mit Lust- und Unlustgefühlen (wichtiges Gefühlszentrum über reziproke Verschaltung mit den Hypothalamus und der Amygdala)

 

Nucleus subthalamicus

Kontrolle des Outputs der Basalganglien. Der Nucleus subthalamicus empfängt Afferenzen aus dem äußeren Abschnitt des Globus pallidus und besitzt topographisch organisierte Projektionen in beide Abschnitte des Globus pallidus und in die reticuläre Zone der Substania nigra. Er erhält über diese Eingänge seine Aufgaben direkt aus dem primären motorischen Cortex und den prämotorischen Arealen.

 

 

 

 


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